Speiseplanung bei Geschmacksschatz
Unsere leckeren Geschmackserlebnisse müssen sorgfältig geplant werden. Nicola Kinghorn, Ernährungsberaterin bei Geschmacksschatz, erzählt hier, wie sie vorgeht und worauf es dabei ankommt.

So entsteht ein Wochenplan
Bei der Wochenplan-Erstellung gibt es ein Grundgerüst, das mir hilft, die ersten Eckpunkte zusammenzutragen.
Dieses Gerüst beinhaltet die Vorgaben der DGE Linie (Deutsche Gesellschaft für Ernährung). Sie geben vor, dass es einmal in der Woche Fleisch und Fisch gibt, einmal Hülsenfrüchte und einmal Vollkorn (meist in Form von Brot, Reis oder Nudeln).
Wenn die DGE Linie steht, kommt die konventionelle vegetarische Linie dazu und dann fängt das große Schieben an. Hier gibt es einiges zu beachten, damit vielfältige und ausgewogene Wochenpläne entstehen:
Es darf nicht an zwei aufeinanderfolgenden Tagen der gleichen Linie dieselbe Beilage geben, oder in beiden Linien an einem Tag. Gibt es jeweils eine Speise für Kindergartenkinder und eines, das Schulkinder anspricht? Sind die Speisen für die Küche gut umsetzbar? Von den aufwändigeren Gerichten sollte es nicht zwei an einem Tag geben, damit der Ablauf in der Küche reibungslos laufen kann. Uns ist Vielfalt wichtig, deshalb sollen sich die Speisen frühestens alle sechs Wochen wiederholen. Trifft das zu? Welches Obst und Gemüse hat Saison und welche Produkte sind an welchem Wochentag lieferbar? Sind die Allergie-Gerichte möglichst nah an den Hauptspeisen oder muss noch etwas angepasst werden? Gibt es ausreichend Abwechslung beim Gemüse? Welche neuen Speisen gibt es und sind die Rezepte schon perfekt? Gibt es Feiertage in dieser Woche? Was kann gut vorbereitet werden? Und so weiter ...
Es gibt viele Detailfragen, die die Wochenplan-Erstellung zu einer etwas kniffeligen Aufgabe machen. Zusammen mit dem Küchenleiter Hamed Koubaa und Florentine Egle wird der Plan noch einmal gegengecheckt und gegebenenfalls angepasst. Wenn am Ende alles passt, bin ich auch etwas stolz und freue mich, dass wir es wieder geschafft haben einen leckeren, vielfältigen und gesunden Wochenplan für die Einrichtungen vorzubereiten.
Mir persönlich ist dabei die Abwechslung und der Geschmack am wichtigsten. Ich wähle gerne Speisen aus, die ich auch selber essen würde. Auch die Balance zwischen "Klassikern" wie Kartoffeln mit Ei und Spinat oder Nudeln mit Tomatensoße und "neuen" Speisen wie Lachscurry, Falafel und Graupenrisotto spielt eine große Rolle.
Ich finde es wichtig, den Kindern die Möglichkeit zu geben Neues zu probieren, auch wenn es vielleicht erst einmal nicht zum Lieblingsessen reicht. So können die Kids nach und nach ihren individuellen Geschmacksschatz erweitern und zwischendurch Essen genießen, das sie kennen und mögen.
Zu den aktuellen Wochenplänen geht es hier.
